Gas­sen-schaft

Ein Netzwerkprojekt das Basel verbindet

Ein Projekt von Kevin Peterhans

4. Semester 2020

Studiengang Innenarchitektur und Szenografie

Übersicht

Im Projekt «Gassen-schafft» wird nicht nur die Akzeptanz für verschiedene Lebenssituationen oder -formen gefördert, sondern auch ein Netzwerk zwischen verschiedenen Basler Organisationen und den Bewohner*innen von Basel geschaffen. Es entstehen inklusive Räume, die sensibel Menschen ausserhalb der Gesellschaft wieder in den Stadt- und Wohnraum Basel einbetten, wie auch ein klimabewussterer Umgang mit der Pflanzenwelt in der Stadt, sei es zum Verzehr oder zur Stadtkühlung.

Abstract

The “Gassen-schafft” project not only promotes acceptance for different living situations or forms, but also creates a network between various Basel organisations and the residents of Basel. Inclusive spaces are created that sensitively re-embed people from outside society in Basel’s urban and residential space, as well as a more climate-conscious approach to the city’s flora, whether for consumption or for urban cooling.

Detailbeschrieb

Wir akzeptieren so vieles. Gerade in der Schweiz wird das Arbeitsethos und die Akzeptanz von Gesetzen grossgeschrieben. Doch mit der Akzeptanz für andere Lebensphilosophien haben wir oft Mühe. Meistens ist das auf Unwissenheit zurückzuführen. In unserer Gesellschaft fehlt es an Austausch – und das ändern wir!

Im Projekt «Gassen-schafft» wird nicht nur die Akzeptanz für verschiedene Lebenssituationen- oder arten gefördert, sondern auch ein Netzwerk zwischen verschiedenen Basler Organisationen und den Bewohner*innen von Basel geschaffen. Das setzt voraus, dass wir uns alle kennenlernen müssen. Von der 80-jährigen Quartierbewohnerin über den Mitarbeiter des Schwarzen Peters bis hin zu dem Direktor der Christoph Merian Stiftung dürfen alle mithelfen.

Wir beginnen im Kleinen. Auch ein Ökosystem funktioniert nur, wenn es den kleinsten Teilen gut geht. Entsprechend gilt es sich um die zu kümmern, die auf der Strasse leben und jeden Tag um Nahrung oder einen Schlafplatz kämpfen müssen. Durch den Bau von Beteeterlibauten und den öffentlichen Duschanlagen, die die neue Stadtduscherei bildet, wird eine Grundlage geschaffen, die einen anderen Weg der Alltagsbewältigung ermöglicht. Beim Aufbau dieser Infrastruktur helfen Organisationen und Freiwillige aus dem Quartier mit.

Dabei wird der Austausch gefördert, alle Teile dieses Ökosystems beginnen sich zu verstehen und es entsteht ein erstes Netzwerk. Gassengärten sollen dieses stärken. Mit der Hilfe von Organisationen und Hobbygärtner*innen werden schon bestehende Rabatten in Gemüsegärten umgewandelt und spezielle Hochbeete gebaut, die in den sonst pflanzenarmen Strassen der Innenstadt platzieren.

Durch Patenschaften der Quartiere bekommt jedes Beet die nötige Aufmerksamkeit. Der Ertrag kommt Allen zugute. Jede Woche in den Sommermonaten wird mit der Unterstützung von «Soup and Chill» in einem anderen Quartier einen gemeinsamen Gassenschmaus zelebriert. Dazu wird die erbaute Nomadenküche benutzt.

Die Veränderungen der Quartiere werden ausgewertet und die Erkenntnisse werden in die Umsetzung anderer Behausungen und Gassengärten einfliessen. Durch den Austausch zwischen den Quartieren wächst das Netzwerk und breitet sich langsam über die ganze Stadt aus.

Mit den Beteeterlibauten, den Gassengärten, der Stadtduscherei und der Nomadenküche haben sich die einzelnen Individuen begonnen zu vernetzen. Und es entsteht ein funktionierendes Ökosystem, in dem echte Akzeptanz ihren Raum gefunden hat.