Sup­per-Sprea­der

Wie Verbindungen Türen öffnen

Ein Projekt von Lukas Kupfer

Bachelor Thesis 2020

Studiengang Innenarchitektur und Szenografie

Übersicht

Der «lockdown» stellte alle vor viele geschlossenen Türen: Ob die eigene Haustüre, der Laden um die Ecke, oder das Lieblings-Restaurant – all diese Türen blieben zu. «Supper Spreader» verbindet Ghost Kitchens und Take Away Betriebe mit den an Abenden und Wochenenden geschlossenen Handwerksbetrieben:

Durch Timesharing der Räumlichkeiten von Handwerksbetrieben werden zeitliche Verdichtungen inmitten des bebauten Stadtraumes möglich. Türen zu unbekannten Orten und Räumen werden durch das Projekt von Lukas Kupfer zugänglich. Räume von Handwerksbetrieben verbinden sich mit kulinarischen Erlebnissen, die bei Gästen dieser Orte besondere Emotionen wecken.

Abstract

The lockdown left everyone with many closed doors: whether it was their own front door, the shop around the corner, or their favourite restaurant – all these doors remained closed. «Supper Spreader» connects Ghost Kitchens and Take Away businesses with artisan businesses that are closed on evenings and weekends:

By timesharing the premises of craft businesses, temporal condensations become possible in the middle of the built-up urban space. Doors to unknown places and spaces become accessible through Lukas Kupfer’s project. The spaces of craft enterprises are combined with culinary experiences that arouse special emotions in the guests of these places.

Detailbeschrieb

Der «lockdown» stellte uns vor viele geschlossenen Türen: Ob die eigene Haustüre, der Laden um die Ecke, oder das Lieblings-Restaurant – all diese Türen blieben zu. Mit dem Projekt «Supper Spreader» werden Verbindungen geschaffen, die Türen öffnen. Verbindungen, die weitere Krisen, Pandemien oder Lockdowns nicht nur überstehen, sondern durch eine Nachhaltigkeit geprägt sind, mit welcher Basel-Stadt auf sich aufmerksam machen kann.

Zuerst mussten Restaurants während des «locksdowns» schliessen; dann mussten sie strikte Abstandsregeln einhalten: Beides führt zu finanziellen Einbussen. Die Fixkosten für die Miete der Räumlichkeiten bleiben aber die gleichen.

Jedoch nicht nur die Gastronomie leidet unter der Situation: Auch die Aufträge von Handwerks-Betrieben stagnieren oder gehen zurück, da die Kundschaft durch die aktuelle Situation verunsichert ist und weniger konsumiert. Auch hier die gleiche Situation: Geringere Einnahmen treffen auf dieselben Fixkosten für die gemietete Werkstatt.

Während der Pandemie zeigte sich, dass Ghost Kitchens, Take Aways mit Lieferservice oder Food Trucks das Potenzial haben, weitere Krisen unbeschadet zu überleben. Diese Gastronomiebetreibenden benötigen wenig Fläche, um ihre Arbeit erfolgreich zu betreiben. Könnten Handwerksbetriebe ihre Fixkosten reduzieren, würde auch dies ihre Überlebenschancen bei zukünftigen Krisen steigern. Die Arbeitszeiten eines Gastronomiebetriebs überschneiden sich mit denjenigen von Handwerksbetrieben nur geringfügig.

Leer liegende, zeitlich ungenutzte Räume sind eine verpasste Chance in einer zu verdichtenden Stadt. Durch Timesharing der Räumlichkeiten kann eine zeitliche Verdichtung inmitten des bereits verbautem Stadtraum entstehen.

«Supper Spreader» schlägt vor die zeitlich ungenutzten Flächen von Handwerksbetrieben an Abenden und am Wochenende als Orte für temporäre kulinarische Bankette zu nutzen. Gastronomie und Handwerk nutzt dann die gleichen Orte, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten, Timesharing eben. Kommt herein und geniesst den Abend!